Richtiger Hundetransport im Auto

Soll der Hund eine längere Fahrstrecke im Auto zurücklegen, ist es unbedingt erforderlich, das Tier zu sichern. Ein nicht gesicherter Vierbeiner im PKW kann in Deutschland mit Bußgeld geahndet werden. Für Fahrzeuge mit wenig Platz kann der so genannte Hundegurt (ein Brustgeschirr wird am normalen Sicherheitsgurt befestigt) die richtige Lösung sollte das Tier rechtzeitig an diese Transportbox gewöhnt werden. Am meisten Bewegungsfreiheit , Rundumsicht und Spaß an der Reise hat der Hund jedoch, wenn er einfach im hinteren Teil des Wagens mitfahren kann – dazu ist allerdings die Montage eines Trenngitters oder Netzes undbedingt erforderlich.

Hitze meiden

Planen Sie die Reise so, dass Sie entweder in den frühen Morgenstunden oder abends und nachts fahren. Wenn Ihr Auto keine Klimaanlage hat, verdunkeln Sie die Scheiben durch Sonnenschutz. Planen Sie genügend Pausen ein, Ihr Hund sollte sich alle zwei Stunden die  „Pfoten vertreten“ können. Ganz wichtig: trinken, trinken, trinken. Sorgen Sie immer für frisches Trinkwasser. Falls Ihr Hund zu Reiseübelkeit neigt, geben Sie ihm die letzte Mahlzeit zwölf Stunden vor Reiseantritt, danach darf er nur noch trinken.

Achtung: Sonnenstich!

Nicht nur Sie haben eine Pause nötig bei langen Wegstrecken. Lassen Sie ihren Hund nicht im Auto, wenn Sie zum Beispiel in die Raststätte gehen. Im Gegensatz zu Menschen können sich Hunde nicht durch Schwitzen Kühlung verschaffen, sondern nur durch Hecheln. Wenn Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit zu hoch sind, hilft das jedoch nicht weiter. Jährlich sterben an heißen Tagen etliche Hunde, wenn sie unachtsam im Auto gelassen werden. Bei hohen Außentemperaturen sollten Hunde grundsätzlich nicht im Auto zurückgelassen werden! Falls es sich kurzfristig nicht vermeiden lässt, sollten zumindest folgende Regeln befolgt werden:
Das Auto muss im Schatten stehen; Es muss für Frischluftzufuhr gesorgt sein; Der Hund sollte weder körperlich noch psychisch belastet sein, da dadurch die Körpertemperatur steigt und das den Hund zusätzlich belastet.

"EU-Reisepass" für Hund und Katze

Seit dem 3. Juli 2004 gelten für Hunde, Katzen und Frettchen innerhalb der Europäischen Union neue, allgemein verbindliche Einreisebestimmungen. Der EU-Heimtierausweis, der seit 1. Oktober 2004 Pflicht ist, soll die Einreise in andere EU-Mitgliedsstaaten vereinfachen. Dieser Pass wird vom Tierarzt ausgestellt, er muss dazu allerdings behördlich ermächtigt sein. Der neue Pass dokumentiert einen gültigen Impfschutz gegen Tollwut - mindestens 30 Tage und maximal 1-3 Jahre -  vor dem Grenzübertritt. Außerdem enthält er die Kennzeichnungsnummer des erforderlichen, reiskorngroßen Mikrochips, ein Foto (optional)  und weitere Angaben zu Hund, Katze oder Frettchen. Ersatzweise zum Mikrochip wird noch bis zum 2. Juli 2011 eine Tätowierung akzeptiert.
Wer ohne den EU-Heimtierausweis mit seinem Vierbeiner Deutschland verlässt, muss mit teuren Konsequenzen rechnen: Das Tier wird entweder auf Kosten des Halters nach Hause zurückgeschickt oder kommt für mindestens vier Monate in amtliche Quarantäne.

Schärfere Bestimmungen in verschiedenen Urlaubsländern!!

Um genaue und aktuelle Informationen zu erhalten, nutzen Sie bitte den folgenden Link zur Seite der Firma Intervet, die Ihre Angaben zu den Einreisebestimmungen laufend aktualisiert:
www.intervet.de/news/einreisebestimmungen_2005.asp
 
Seit Oktober 2004 gelten auch für das Mitbringen von Tieren aus Nicht-EU-Ländern verschärfte Regelungen. Herrenlose Tiere, die aus Urlaubsländern wie der Türkei, Marokko oder Tunesien mitgebracht werden, müssen eine Tollwutimpfung haben. Ist diese nicht nachweisbar, kommen die Tiere vier Monate in Quarantäne. Das kann dann richtig teuer werden: bis zu 3.500 Euro.
 
Bei der Wiedereinreise aus Nicht-EU-Ländern nach dem Urlaub in die EU muss zusätzlich zum Chip und nachgewiesener und gültiger Tollwutimpfung, die im EU-Heimtierausweis dokumentiert ist, auch ein Bluttest auf Tollwutantikörper in einem anerkannten Labor durchgeführt werden. Die Blutentnahme darf frühestens 30 Tage nach der Impfung erfolgen und vom Zeitpunkt der Blutentnahme bis zur Wiedereinreise ist eine Wartezeit von 3 Monaten einzuhalten, d.h. die Tiere sollten rechtzeitig vor dem Urlaub in Deutschland getestet werden.

Was Sie bei Reisen mit Ihrem Hund in die Mittelmeerländer wissen sollten

In beliebten Reiseländern mit mediterranem Klima also Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und den Ländern im nördlichen Afrika, aber auch in anderen gemäßigten Klimazonen wie zum Beispiel Ungarn oder dem Baltikum kann sich Ihr Hund mit Krankheiten infizieren, die bei uns in Deutschland nicht vorkommen.

Da die meisten Krankheiten durch Parasiten (Zecken, Mücken, Sandfliegen) übertragen werden und derzeit in Deutschland keine Schutzimpfungen möglich sind, besteht der einzige Schutz in der Bekämpfung bzw. in der Vorbeugung des Parasitenbefalls. Wir beraten Sie gerne, mit welchen Arzneimitteln Sie zum Beispiel dem Zeckenbefall vorbeugen und so das Risiko einer Infektion vermindern können.
Wir stellen diese Krankheiten im folgenden vor und möchten Sie bitten, Ihren Tierarzt zu konsultieren, wenn Sie nach einem Urlaub in diesen Gebieten bei Ihrem Hund auch nur die geringsten Anzeichen einer Erkrankung bemerken. Die Krankheitsanzeichen sind häufig unspezifisch und undeutlich und können auch erst längere Zeit nach dem Urlaub auftreten.
 

In unserer Praxis können wir über eine Blutuntersuchung die nachfolgenden Erkrankung feststellen oder ausschließen.

 

 

Reisekrankheiten

 

Babesiose (Piroplasmose):

Babesien sind Einzeller (Protozoen), die sowohl von der braunen Hundezecke, als auch vom Holzbock übertragen werden und die roten Blutkörperchen zerstören. Babesien kommen in den Ländern des Mittelmeeres, dem Balkan sowie den subtropischen und tropischen Ländern vor. In Deutschland wurde das obere Rheintal zum Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko erklärt.
Die Anzeichen der Erkrankung sind häufig unspezifisch. Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit können erste Anzeichen der Erkrankung sein. Durch das Eindringen und die Zerstörung der roten Blutkörperchen durch die Vermehrung der Erreger kommt es rasch zu Blutarmut (Anämie) und einer Gelbfärbung der Schleimhäute (Gelbsucht, Ikterus). Eventuell fällt dem Besitzer ein dunkel rot gefärbter Urin auf, der durch den Abbau und die Ausscheidung des roten Blutfarbstoffs bedingt ist. Häufig treten als weitere Krankheitsanzeichen Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen, Atemnot und Entzündungen der Augen und des Zahnfleisches auf.
Vorbeugung: Zeckenprophylaxe durch vom Tierarzt bezogene Medikamente

Leishmaniose:

Die Übertragung der Leishmaniose erfolgt in Südeuropa und Nordafrika durch die für die Entwicklung notwendige Sandfliege (Gattung Phlebotum), wobei sich die in Deutschland erkrankten Hunde meistens im Mittelmeerraum infiziert haben.
Die Krankheitsanzeichen treten häufig erst Wochen manchmal sogar erst Jahre nach der Infektion auf. Der Erreger breitet sich zunächst in der Haut aus und führt hier zu Veränderungen, die zunächst vor allem am Kopf auftreten, sich aber auf den ganzen Körper ausdehnen können. Typisch für die Erkrankung sind schlecht oder nicht heilende Hautwunden. Es können auch Hautrötungen bis hin zu Knotenbildung mit eitrig geschwürigen Veränderungen auftreten. Häufig tritt begleitend Schuppenbildung und Haarverlust auf.
Vorbeugung: repellierende Antiparasitika (Halsbänder, Spot-on-Präparate)

Ehrlichiose:

Der Erreger ist ein zur Gruppe der Rikettsien gehörendes Bakterium, das sich in bestimmten Blutzellen (Monozyten) vermehrt. Der Erreger wird von der braunen Hundezecke übertragen und kommt v.a. im Mittelmeerraum vor.
Auch bei dieser Erkrankung sind die Krankheitssymptome vielfältig. Die Tiere sind zunächst schwach, fressen nicht und haben hohes wiederkehrendes Fieber. Augenausfluss und Erbrechen können auftreten. In der zweiten Phase der Erkrankung, die sich über Jahre erstrecken kann, scheinen die Tiere häufig nicht erkrankt zu sein. Durch Veränderungen im Abwehrsystem kann es später zu starkem Gewichtsverlust kommen. Blutungen treten in Folge einer Schädigung von bestimmten Blutzellen (Thrombozyten) auf. Die erhöhte Blutungsneigung wird in den Schleimhäuten und der Haut sichtbar, häufig findet sich auch Blut im Kot und Urin oder es tritt Nasenbluten auf. Dicke Beine (Ödeme) und Gelenksveränderungen sind möglich. Auch Erbrechen, schwankender Gang, Muskelzucken oder Augenveränderungen können beobachtet werden.
Vorbeugung: repellierende Antiparasitika (Halsbänder, Spot-on-Präparate)

Dirofilariose (Herzwurmerkrankung):

Die Larven des Herzwurmes wird von 60 verschiedenen Stechmückenlarven übertragen. Das größte Infektionsrisiko besteht in den Ländern des Mittelmeeres. In der italienischen Poebene besteht das derzeit höchste Infektionsrisiko auf der ganzen Welt (Prävalenz von 95%). Von der Haut wandern die Larven in die Muskulatur, dringen in die Blutbahn ein und gelangen auf diesem Weg ins Herz. Die Würmer leben in den Blutgefäßen und verstopfen diese. Atemnot und chronischer Husten sind typische Anzeichen für diese Erkrankung.
Vorbeugung: bei erhöhtem Infektionsrisiko regelmäßig gegen Herzwürmer entwurmen und besonders bei der Rückkehr aus dem Urlaub erneut entwurmen.