Impfungen bei Katzen

Infektionskrankheiten, gegen die in der Regel Katzen geimpft werden:

 

Katzenseuche (Panleukopenie)

Katzenschnupfen (Rhinotracheitis, Herpes- und Calici-Virusinfektion)

Tollwut

Katzenleukose (FeLV)

 

Weitere wichtige Infektionskrankheiten:

 

Übertragbare Bauchfellentzündung der Katzen (FIP)

Feline erworbene Immundefiezienzvirus (FIV)

 

Katzenseuche (Panleukopenie, Feline Parvovirose)

Die Katzenseuche wird durch ein Virus (Felines Panleukopenievirus) verursacht. Das Virus ist verwandt, aber nicht identisch mit dem Erreger der Parvovirose der Hunde. Die Übertragung erfolgt direkt von Tier zu Tier, aber auch indirekt, z.B. über kontaminierte Gegenstände. Die Krankheit kann sich ausgesprochen schnell ausbreiten. Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, bleibt es über Monate ansteckungsfähig und bedroht dann ständig alle ungeimpften Katzen. Das Virus wird sowohl von erkrankten Tieren als auch von Katzen, die die Krankheit überstanden haben, ausgeschieden. Es erkranken häufig junge Katzen, aber auch bei älteren Tieren kann diese Erkrankung vorkommen.

Die ersten Krankheitserscheinungen treten im allgemeinen 3–9 Tage nach der Ansteckung auf. Zu ihnen gehören Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Futterverweigerung und Erbrechen. Nach 1–2 Tagen tritt schwerer Durchfall auf. Der Durchfall kann zu einem starken Flüssigkeitsverlust und damit zu einem gefährlichen Austrocknen des Körpers führen. Durch Zerstörung der weißen Blutkörperchen ist die Abwehrkraft der Katzen so geschwächt, dass zusätzlich andere Viren und Bakterien die Krankheit verschlimmern und im Extremfall zum Tode führen können.

Katzenschnupfen

An Katzenschnupfen erkranken besonders häufig junge Katzen, doch er kommt auch bei älteren Katzen vor. Erreger des Katzenschnupfens sind meist zwei Virusarten (Herpes- und Caliciviren), die durch direkten und indirekten Kontakt übertragen werden können. Problematisch ist, dass häufig Katzen infiziert sind, aber nicht erkranken. Diese Katzen können die Viren unbemerkt weiter verbreiten.

Die ersten Krankheitserscheinungen treten 2–5 Tage nach der Ansteckung auf. Dabei können Fieber, Niesen, Verkleben von Augen und Nasenlöchern vorkommen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es dann zu eitrigem Nasenausfluss, übermäßigem Speichelfluss, Niedergeschlagenheit und Futterverweigerung. Bei ungünstigen Krankheitsverlauf können Entzündungen der Maulhöhle, des Rachens und der Lunge hinzukommen. Schweratmigkeit und Erblindung können unheilbare Spätschäden sein.

Tollwut

Verursacher der Tollwut ist ein Virus aus der Familie der Rhabdoviren, das über den Speichel infizierter Tiere ausgeschieden wird und bei Verletzungen wie beispielsweise durch Bisse auf andere Säugetiere und Menschen übertragen werden kann. Der Zeitraum zwischen Ansteckung und dem ersten Auftreten von Symptomen liegt im allgemeinen zwischen 14 und 30 Tagen, kann aber auch länger sein. Die erkrankten Katzen zeigen Verhaltensstörungen, Magen-Darm-Störungen, Scheu, Unruhe, Speichelfluss, Beißwut und Raserei.
Nach zunehmenden Lähmungserscheinungen tritt der Tod durch Atemlähmung unter Krämpfen ein.

Aufgrund der enormen Gefahr für den Menschen gehört die Tollwut zu den anzeigepflichtigen Seuchen und unterliegt als solche der staatlichen Kontrolle. Behandlungsversuche sind bei tollwutkranken und tollwutverdächtigen Tieren verboten. Tollwutverdacht besteht auch dann, wenn ein Kontakt mit einem tollwutkranken oder tollwutverdächtigen Tier nur vermutet wird. In einem solchen Fall kann die Tötung angeordnet werden, es sei denn, Ihr Tier ist nachweislich gegen Tollwut geschützt. Das bedeutet, die Impfung darf maximal 1 Jahr zurückliegen.

Katzenleukose

Die Katzenleukose wird vom Katzenleukosevirus – auch Felines Leukosevirus (FeLV) genannt – verursacht. Erkrankte Katzen scheiden das Virus hauptsächlich über den Speichel, aber auch mit dem Kot und Urin aus. Katzen jeden Alters können angesteckt werden.

Das Katzenleukosevirus schwächt das Abwehrsystem der Katzen, wodurch die Neigung zu weiteren Infektionskrankheiten besteht. Dabei können außerordentlich viele verschiedene Symptome auftreten. Wann die Krankheit ausbricht, ist sehr unterschiedlich. Einige Katzen können nach einer Infektion jahrelang symptomlos bleiben, andererseits aber auch dann plötzlich erkranken. Die Erkrankung verläuft in der Regel chronisch; Symptome treten jedoch häufig erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf. Äußerlich sichtbare Zeichen einer Leukose können Appetitlosigkeit, Abmagerung, Mattigkeit und leichtes Fieber sein.

Diese Symptome sind oft Ausdruck einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems, die zu Tumorwachstum in vielen Organen führen kann. Wird die Krankheit festgestellt, so sollte die Katze von anderen Katzen isoliert werden, um eine Übertragung zu verhindern. Da eine Heilung dieser Krankheit nicht möglich ist, ist eine vorbeugende Impfung sehr ratsam.

 

Übertragbare Bauchfellentzündung der Katzen (FIP)

Die Übertragbare Bauchfellentzündung der Katzen heißt in der Fachsprache Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) und wird von einem Coronavirus verursacht. Die Übertragung kann sowohl schon bei der Trächtigkeit als auch später oral, also über die Aufnahme über das Maul erfolgen.Man unterscheidet zwei Krankheitsformen, die sich allerdings nicht immer scharf voneinander trennen lassen: Eine "nasse" (exsudative) und eine "trockene" (granulomatöse) Form. Den mehr oder weniger typischen Krankheitserscheinungen gehen häufig atypische Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Abmagerung voraus. Typisch für die "nasse" Form ist eine Zunahme des Bauchumfanges aufgrund entzündlicher Prozesse mit Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle. Bei der "trockenen" Form können zahlreiche innere Organe betroffen sein. Die Tiere zeigen häufig Fieber, Abmagerung und Schwäche. Die Symptome können, je nachdem welche Organe betroffen sind, sehr vielfältig sein.Die Diagnosestellung beruht auf dem Krankheitsbild und der Erfahrung des Tierarztes oder der Tierärztin. Allerdings bereitet besonders die Diagnose der "trockenen" Form häufig Schwierigkeiten. Die Krankheit kann sich über Wochen und Monate hinziehen, endet aber fast immer tödlich. Eine Schutzimpfung ist möglich. Der Impfstoff gegen die feline infektiöse Peritonitis muss zweimal im Abstand von 3 Wochen in die Nase eingegeben werden. Die Impfung kann ab der 16. Lebenswoche durchgeführt werden.

 

Felines erworbenes Immundefizienzsyndrom (Katzen-AIDS)

Katzen-AIDS wird durch das feline Immundefizienzvirus (FIV) ausgelöst. Das Virus ähnelt dem Erreger der HIV-Infektion des Menschen.Beide Erreger schwächen das Abwehrsystem und lösen Folgeerkrankungen im Körper des betroffenen Lebewesen aus, die schließlich zum Tode führen können. Daher bezeichnet man auch das Krankheitsbild bei der Katze ähnlich wie beim Menschen (AIDS = Acquired Immune Deficiency Syndrome = erworbene Immunschwäche Krankheit) als Feline Acquired Immune Deficiency Syndrome (FAIDS). Es gilt jedoch als sicher, dass an FIV-erkrankte Katzen den Menschen nicht infizieren können. Die Übertragung der Krankheit erfolgt bei Katzen meistens mit dem Speichel durch Biss, so dass insbesondere Kater gefährdet sind, die häufiger Auseinandersetzungen mit Artgenossen haben.Da die Erkrankung das Abwehrsystem der Katze schwächt, werden Allgemeininfektionen schlechter überwunden als bei gesunden Katzen. Oftmals leiden die Katzen unter chronischen Atemwegsinfektionen oder Durchfall.Entgültige Klarheit über eine FIV-Infektion kann nur eine Blutuntersuchung (Antikörper-Nachweis) bringen. Trotz intensiver Forschung ist es bisher noch nicht gelungen, eine wirksame Behandlung oder vorbeugende Impfung zu entwickeln.

 

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